Verzierungen Wilhelmshavener Bunker

In der frühen Bunkerbauphase wurde auch in Wilhelmshaven noch Wert auf Ästhetik und Verzierungen an den Bauwerken gelegt. Zeit und Baustoffe waren noch vorhanden und man versuchte, durch Details an den Bunkern diese in das Umfeld zu integrieren, das Wehrhafte zu betonen, ihnen das Monolitische zu nehmen und den Tarnungsaspekt zu vergrößern. Stilistische Verzierungen wurden in der Stadt im Bereich des Selbstschutzbunkerbaues und auch bei Bunkerbauten des militärischen Bereiches angewendet.

Bürgermeisterbunker / kleiner runder LS-Turm östlich des Rathauses

Hier wurde Wert auf Verzierungen im Simsbereich zur Kuppel gelegt.

Eckiger LS-Turm Gorch-Fock-Platz

Hier wurden am Dachkantenbereich kleine Konsolen zur Verzierung angebracht.

Eckiger LS-Turm Hamburger Straße

Für den Dachkantenbereich galt das Gleiche wie für den LS-Turm Gorch-Fock-Platz. Seltsamerweise wurde dieser Bunker erst ziemlich spät im Krieg, ab 1943, errichtet. Zu dieser Zeit wurden eigentlich keine Verzierungen mehr an Bunkern realisiert. Hier wurden Konsolen im geringeren Abstand zueinander als am Gorch-Fock-Platz angesetzt. Heute dient der Turm im umgebauten Zustand als Wohnhaus.

Hochbunker Kantstraße

Hier wurden Konsolen im Dachkantenbereich angebracht, sowie unmittelbar darunter zierende Vertiefungen in den Beton eingegossen. Heute dient das Bauwerk als Wohnhaus. Von den Verzierungen ist nichts mehr zu sehen. Der Bunker ist verwandt mit dem LS-Turm Hamburger Straße (der jedoch 6 Ebenen besitzt, statt der hier vorhandenen 4 Ebenen) und wurde ebenfalls erst spät im Krieg, ab 1943, errichtet. Der verzierte Dachkantenbereich ist bis auf die darunter befindlichen Vertiefungen exakt baugleich zum Turm Hamburger Straße. Kurios, dass aufgrund des späten Baudatums noch Wert auf derartige Verzierungen gelegt wurde.

LS-Turm Schulstraße

Der LS-Turm Schulstraße wurde äußerlich mit Spritzputz "verschönert", besitzt einen verzierten Simsbereich und vier mit Sandstein verzierte Eingangsbereiche. Hier zu sehen Eingang Ost. Auch die LS-Türme Metzer Weg, sowie Marktstraße (Leffers) hatten definitiv die gleichen in Sandstein gefassten Eingangsverzierungen...

Kleine verklinkerte Rundtürme

Auch die im gesamten Stadtgebiet errichteten kleinen verklinkerten Rundtürme weisen / wiesen an den Dachkanten Verzierungen auf.

Rundbunker an der Südzentrale

Der Rundbunker an der Südzentrale weist Verzierungen im Dachkantenbereich sowie im Sockelbereich auf.

24.02.11: Der Abriss des Bunkers zusammen mit der Südzentrale ist für 2011 geplant.

 

Auch im militärischen Sektor gibt es markante Beispiele für Verzierungen der Bunkerhüllen:

Der Artilleriebunker auf der Bauwerft wurde im Dachkantenbereich mit Konsolen versehen. Die einzelnen Stockwerke waren durch Vertiefungen im Beton gekennzeichnet.

Ähnliche Maßnahmen wurden beim Bau des Befehlsbunkers auf der Bauwerft vollzogen. Hier ein Bild im bereits gesprengten Zustand.

Die 16-Eck-Turmserie der Kriegsmarine wies im Simsbereich zur Kuppel Verzierungen und zusätzlich im Falle der Türme am Banter Lager und auf der UTO-Werft / Westwerft Verzierungen im Sockelbereich und in den Eingangsbereichen auf.

Sockelkantenverzierung Turm Banter Lager 5

Die Verzierungen im Simsbereich wichen in ihrer Ausführung voneinander ab. Die einzelnen Türme der Serie mit aufgesetztem Beobachtungsstand (zum Beispiel LS-Turm Hafeninsel) wiesen indessen keine ausgeprägten Verzierungen auf.

Die Bunker der Truppenmannschaftsbunker-Reihe der Kriegsmarine wiesen in den meisten wenn nicht gar in allen Fällen im Bereich Wilhelmshaven zierende Wasserabläufe an den Dachecken oder auch mittig der Wände an der Dachkante auf.

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